Ruhestand: Sparplan verwalten

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Wer erst im Ruhestand „Sparplan verwalten“ auf dem Schirm hat, kommt vielleicht zu spät. Die eigene Finanzplanung beinhaltet die Kontrolle über die Ausgaben ebenso wie die bewusste Steuerung der „Zufuhr“ von Einnahmen. Was haben Ruhestand, Sparplan & Co. mit der Berufsunfähigkeit zu tun? Das erklären wir hier.

Vor dem Ruhestand den Sparplan zu verwalten ist besser

Wer in den wohlverdienten Ruhestand geht, möchte alle finanziellen Fragen geklärt wissen. Darum spart der eine oder andere in seinen Erwerbszeiten ein gewisses Vermögen an, um auch im Alter seine Ausgaben bestreiten zu können. Natürlich wird man im Alter von 25 Jahren noch nicht exakt wissen, mit welchen Ausgaben man im Alter zu rechnen hat. Deshalb ist die finanzielle Altersvorsorge, welche man in jungen Jahren anschiebt, mit einem kleinen Überraschungsrisiko verbunden. Doch dem kann vorgebeugt werden.

Ein wenig Buchführung hilft, die Ausgaben zu kontrollieren

Die monatlichen Ausgaben verändern sich durch verschiedene Faktoren. Einige der Ereignisse, welche Einfluss auf die Kosten im Ruhestand und Alter nehmen, sind die folgenden.

  1. Die jährliche Teuerungsrate / Inflationsrate
  2. Veränderungen im beruflichen Alltag, wie Umzug näher an den oder weiter weg vom Arbeitsplatz
  3. Veränderungen in der eigenen Familie: Unterstützung für Kinder in Ausbildung und Berufsleben
  4. Hilfe und Unterstützung der Eltern: wie pflegebedürftig sind diese?
  5. Instandhaltungsaufwendungen für Haus oder Eigentumswohnung
  6. Veränderte eigene Lebensführung aufgrund von Krankheit oder andeen Erfordernissen

Wer diese Auflistung aufmerksam liest, dem wird schnell klar, dass die hier angesprochenen Kosten in der kurzfristigen Lebensplanung nicht auftauchen (können). Und es wird sicher auch schnell klar, dass die Kosten bei der Betrachtung der Lebenssituation im Ruhestand von elementarer Wichtigkeit sind.

Man sollte daher diese Kostensituation, die man im Alltag nicht auf dem Schirm hat, regelmäßig neu bewerten und vor allem eine Checkliste ähnlich der obigen Punkteliste erstellen, die man regelmäßig ergänzt und aktualisiert. So kann man Veränderungen Rechnung tragen und auch schon vor dem Ruhestand den Sparplan passend verwalten.

Welche Optionen lässt der Sparplan zu?

Ein Sparplan kennt mehrere Betriebsarten oder Phasen:

  • Ansparphase,
  • eventuelle Ruhezeiten,
  • Auszahlungsphase.

Meist hat man die Ansparphase etwas mehr im Augenmerk, da das zu sparende Geld ja aus dem monatlichen Topf des Gehalts genommen wird und somit den eigenen finanziellen Spielraum betrifft. Die Ruhezeiten des Vertrags in wirtschaftlich angespannten Zeiten geben mehr Spielraum, wenn das Leben mal etwas garstig ist. Die dritte Option – die Auszahlungsphase – wird oftmals völlig vernachlässigt. Es ist ja noch ne Weile bis zum Ruhestand und warum soll man da schon über den Sparplan und dessen Auszahlung nachdenken?

Die einfachste Frage, welche man sich – und am Besten noch vor der Vertragsunterschrift dem Versicherungsvertreter – stellen sollte, das ist die Frage nach den Möglichkeiten der Einflussnahme auf die Auszahlungen des Sparplans.

  • Können die Auszahlungen des Sparplans im Ruhestand mehrmals im Jahr angepasst werden?
  • Kann ich im Ruhestand die Bezüge aus meinem Sparplan auch im Ausland erhalten?
  • Welche Kosten entstehen im Ruhestand bei einer Anpassung der Auszahlungen?
  • Kann ich im Ruhestand aus meinem Sparplan auch höhere Auszahlungen erhalten, als ursprünglich im Vertrag festgehalten?
  • Sind die Bezüge aus dem Sparplan übertragbar? Auf wen? Welche Kosten würden dafür im Ruhestand für das Verwalten und Ändern entstehen?

Sie sehen schnell, dass das „Sparplan verwalten“ schon mit einigen Fragen wichtigen verbunden ist, die man nicht sofort im Sinn hat.

Wie fließt eine etwaige BU-Rente in den Sparplan ein?

Die Berufsunfähigkeitsrente ergänzt die Zahlungen aus dem Ruhestand-Sparplan. Verwalten ist hier eher nicht angesagt, aber überblicken! Tritt der Fall der Berufsunfähigkeit ein, versiegt die gewohnte Einnahmequelle „Lohn“. Die Zahlungen der BU-Rente sind dann umso wichtiger. In der Finanzplanung für den Ruhestand ist die BU-Rente daher ebenfalls zu bewerten, denn die Zahlungen der BU-Rente können sich verändern.

  • Werden die Zahlungen der Berufsunfähigkeitsrente an die Geldentwertung / Inflation angepasst?
  • Gibt es andere Einflussfaktoren, welche die Zahlungshöhe betreffen?
  • Welche Formen der Auszahlung sind möglich?

Gelder, welche über die BU-Rente hereinkommen, müssen nicht vom Sparplan bereitgestellt werden.

Die letzten Jahre vor dem Ruhestand: Sparplan-Check am Jahresanfang

Sparplan-Check trifft es vielleicht wirklich besser, als Sparplan verwalten. Am Jahresanfang kann man sich in Ruhe die Zeit nehmen und die Entwicklung der eigenen Ausgaben kontrollieren. Wie haben sich die Preise für Lebensmittel entwickelt? Was gibt man monatlich für Lebenshaltung, Miete, Pkw und andere Positionen aus?

Mit zu den Überlegungen gehört natürlich auch die Betrachtung, wie die Kosten sich in den nächsten Jahren entwickeln könnten. In Zeiten niedriger Inflation kann man die nächsten Jahre beruhigt kommen lassen. Wer mit seinem PC und der Tabellenkalkulation die Kosten aufgrund der aktuellen Einschätzung mal auf die Folgejahre hochrechnet, sollte seinen zukünftigen Finanzbedarf recht genau kalkulieren und damit kennen können.

Wer so auf den Ruhestand zusteuert, wird mit seinem Sparplan seltener Überraschungen erleben. Eines sollte man jedoch trotz allem „Sparplan Verwalten“ auch noch bedenken. Das Leben sollte auch im wohlverdienten Ruhestand nicht nur aus planvollem Ausgeben der Gelder des Sparplans bestehen. Auch ein wenig Spontanität und Lebensfreude sollte zugelassen werden. Das ist nicht immer mit dem Ausgeben von Geld verbunden, doch eine kleine Reserve eröffnet hier mehr Möglichkeiten. Wer hier ein kleines Pölsterchen mehr vorsehen kann, tut sich was Gutes!


Bildnachweis: © alle unsplash.com – Chris Greenhow

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