Die Wichtigkeit nachhaltiger Geldanlagen wächst vor allem bei Frauen, wie eine exklusive Swiss Life-Studie verdeutlicht. Laut den Ergebnissen erachten 54 % der befragten Frauen Nachhaltigkeit als bedeutenden Faktor, während es bei den Männern 46 % sind. Interessant ist, dass gleichermaßen 34 % der Frauen und Männer ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit in Vorsorge- und Finanzprodukten haben.
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Offen für Nachhaltigkeit: 33 % noch unentschlossene Befragte
Trotz des steigenden Interesses an nachhaltigen Finanz- und Vorsorgelösungen ist die tatsächliche Beteiligung an ESG-konformen Investments bei Frauen und Männern gering. Die Studie zeigt jedoch eine positive Tendenz: 33 % der Befragten, die bislang noch keine nachhaltigen Finanzprodukte nutzen, stehen einer solchen Möglichkeit offen gegenüber.
Jörg Arnold, Geschäftsleiter bei Swiss Life Deutschland, unterstreicht die Bedeutung von ESG-konformen Investments, die sowohl Renditechancen bieten als auch einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Transformation der Wirtschaft leisten können. Obwohl das Interesse an solchen Investitionen grundsätzlich vorhanden ist, besteht derzeit ein Mangel an Produkten, die einen signifikanten Nachhaltigkeitsfokus aufweisen. Insbesondere Frauen, die ein starkes Bewusstsein für Nachhaltigkeit zeigen, könnten durch grüne Finanzprodukte dazu befähigt werden, ihre Vorsorgelücke zu schließen und gleichzeitig nachhaltige Ziele zu unterstützen.
Eine vielfältigere Auswahl an nachhaltigen Finanzprodukten ermöglicht es Frauen, ihre persönlichen Werte und Überzeugungen besser in ihre Anlagestrategie einzubringen. Weibliche Finanzberaterinnen spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie gezielt über nachhaltige Investmentmöglichkeiten aufklären und Frauen ermutigen, ihre finanziellen Ressourcen nachhaltig einzusetzen. Dies hat zu einem Anstieg von etwa 20% der Frauen geführt, die sich bewusst für nachhaltige Finanzprodukte entscheiden.
Investoren fordern breiteres ESG-Portfolio
Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, dass eine beachtliche Anzahl von Befragten, nämlich fast die Hälfte, ein erweitertes Angebot an nachhaltigen Finanzprodukten wünscht. Besonders interessant ist, dass sich 65 % der Personen, die generell ein Interesse an Nachhaltigkeit zeigen, diesem Wunsch anschließen. Ebenfalls relevant ist, dass 59 % der Befragten einheitliche Standards und Kriterien im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsaspekten für wichtig erachten. Jörg Arnold hebt die zentrale Bedeutung gemeinsamer Standards hervor, um eine einheitliche Definition und Auslegung von Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Hierbei sollten die Einstellungen der Verbraucher zum Thema Nachhaltigkeit angemessen berücksichtigt werden.
Aus der vorliegenden Studie geht hervor, dass nachhaltige Geldanlagen unter Frauen noch nicht genügend Bekanntheit erlangt haben. Um das volle Potenzial dieser Anlageformen auszuschöpfen, ist es entscheidend, Aufklärungsarbeit zu leisten. Insbesondere bei Frauen besteht ein großer Bedarf an Informationen, der durch professionelle Finanzberatung gedeckt werden kann, wie 46 % der Befragten betonen.
Beratung als Schlüssel zum Erfolg
Die Studie enthüllt eine faszinierende Erkenntnis: ESG-konforme Geldanlagen gewinnen bei männlichen Befragten eher an Zustimmung, während Frauen noch zögerlich sind und Bedenken hinsichtlich ihrer Wirkung haben. Eine mögliche Lösung ist die Inanspruchnahme einer professionellen Finanzberatung. Von besonderer Bedeutung ist es, Frauen gezielt anzusprechen, da 71 % der Frauen, die von einer Beraterin mit einer ähnlichen Lebenssituation beraten wurden, ein höheres Maß an Verständnis erfahren und besser über Finanzthemen aufgeklärt werden. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich für nachhaltige Geldanlagen entscheiden.
Jörg Arnold hebt hervor, dass die Finanzberatungsbranche durch eine gezieltere Ansprache von Frauen eine Verjüngung und Diversifizierung erfahren sollte. Der Schlüssel dazu liegt in einer einfühlsamen Beratung, die die individuellen Lebensumstände der Kunden berücksichtigt und nachvollzieht. Eine breitere Vielfalt in der Branche ermöglicht es, bisher unterrepräsentierte Gruppen besser anzusprechen und ihre finanziellen Bedürfnisse zu erfüllen.
Auswertung der Vorzüge: Ergebnisse präsentiert
Die Swiss Life-Studie verdeutlicht, dass nachhaltige Geldanlagen, insbesondere bei Frauen, enormes Potenzial haben. Obwohl die Mehrheit der Befragten Interesse an nachhaltigen Finanzprodukten zeigt, besteht ein Mangel an Angeboten, die einen signifikanten Nachhaltigkeitsbeitrag leisten. Eine Erweiterung des Produktangebots und die Etablierung einheitlicher Nachhaltigkeitskriterien könnten die Zurückhaltung von Sparerinnen und Sparern auflösen und die Akzeptanz nachhaltiger Geldanlagen steigern. Hierbei spielt die professionelle Finanzberatung, insbesondere von weiblichen Beraterinnen, eine entscheidende Rolle, um Frauen besser zu erreichen und umfassend zu informieren. Die Finanzbranche muss ihre Türen weiter für Vielfalt öffnen, um die Bedürfnisse und Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher besser zu verstehen und ihnen geeignete nachhaltige Finanzlösungen anzubieten. Somit können nachhaltige Geldanlagen nicht nur Renditen ermöglichen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Transformation leisten.